VORBEUGEN. SICH RICHTIG VERHALTEN. BEKÄMPFEN
Ratten sind ein Problem unserer Zeit. Entsprechend wichtig ist die Vorbeugung und Bekämpfung. Aber auch der Eichenprozessionsspinner und die Herkulesstaude können bei Menschen schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen.
Auch Sie können einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung dieser Schädlinge leisten. Hier finden Sie die dafür notwendigen Informationen. Für Einzelfragen kontaktieren Sie bitte das Amt für Umwelt.
Ratten und Rattenbekämpfung
WICHTIG: Verhaltensregeln beim Auftreten von Ratten:
- Haben sich Ratten auf Ihrem Grundstück angesiedelt, führen Sie bitte zwingend eine Schädlingsbekämpfung durch eine Fachkraft mit Sachkundenachweis durch!
- Für das vorbeugende Ködern von Ratten auf Privatgrundstücken sind die Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer zuständig. Verwenden Sie hierfür Rattenköder aus dem Fachhandel oder beauftragen Sie einen gewerblichen Schädlingsbekämpfer. Rattenköder aus Baumärkten oder dem Internet reichen oftmals nicht mehr aus, da die Ratten zunehmend Resistenzen bilden.
- Bemerken Sie Ratten auf öffentlichen Flächen, informieren Sie bitte das Amt für Umwelt. Die Gemeinde Hiddenhausen führt dann – sofern notwendig – hier und im Kanalsystem eine Bekämpfung durch.
Wie verhindere ich das Auftreten von Ratten?
Ratten treten in der Regel dort auf, wo sie ausreichend Nahrung, Unterschlupf und Nistmöglichkeiten finden. Generell gilt: Vermeiden Sie vom Menschen geschaffene
Nahrungsquellen. Hier weitere konkrete Tipps:
- Entsorgen Sie Lebensmittelreste keinesfalls über Toiletten oder Waschbecken. Die Ratten finden sonst eine umfangreiche Nahrungsquelle in der Kanalisation vor.
- Kompostieren Sie nur pflanzliche Nahrungsmittelreste in unzubereitetem Zustand. · Entsorgen Sie große Mengen Fallobst und besondere Küchenabfälle wie Brotreste, Eierschalen und gekochte Speisereste nicht über den Kompost, sondern über die Biotonne. Verzichten Sie bei akutem Rattenbefall komplett auf Eigenkompostierung.
- Lagern Sie Abfälle nur in verschlossenen Behältern.
- Dasselbe gilt für größere Futtermengen für Hühner, Katzen, Hunde etc.
- Ratten ernähren sich zwar hauptsächlich von Körnern, Nüssen und ähnlichem, fressen in Notzeiten aber auch Insekten, Holz und Papier.
- Füttern Sie Haustiere ausschließlich in ihren Ställen. Draußen angebotene Nahrung ist auch potentielle Nahrung für Ratten.
- Achten Sie besonders im Winter darauf, dass Futterhäuser für Vögel oder Eichhörnchen keine Nahrungsquellen für die Nager sind.
- Behalten Sie Ihr Gewächshaus im Blick. Ratten fressen auch Gemüse.
- Entrümpeln Sie das gesamte Grundstück. Holzlager, Laubhaufen und besonders bodenbedeckende Anpflanzungen sind für Ratten ein fabelhaftes Versteck.
- Beseitigen Sie bauliche Mängel wie Wanddurchbrüche und Türspalten, durch die Ratten eindringen können. Vergittern Sie Kellerfenster und Lüftungsschächte und reparieren Sie defekte Kanalrohre.
Eichenprozessionsspinner vs. Gespinstmotte
WICHTIG: Verhaltensregeln beim Auftreten des Eichenprozessionsspinners, kurz EPS:
- Bei Verdacht auf einen Eichenprozessionsspinner melden Sie den Fall bitte umgehend dem Amt für Umwelt.
- Meiden Sie den Baum und das betroffene Gebiet.
- Bestätigt sich der Verdacht, wird das Gebiet abgesperrt und eine Firma mit der Entsorgung des Nestes beauftragt.
Was ist der Eichenprozessionsspinner?
Der Eichenprozessionsspinner ist ein in Deutschland heimischer Nachtschmetterling. Seit den 90er Jahren breitet er sich vermehrt aus. Seine Raupen fressen hauptsächlich Eichenlaub. Während der Schmetterling sehr kurzlebig ist und kaum in Erscheinung tritt, verursachen seine Raupen beim Menschen gesundheitliche Risiken.
Warum sind die Raupen für Menschen ein gesundheitliches Problem?
In den älteren Larvenstadien – in der Regel ab April oder Mai – bilden die Raupen Brennhaare aus, die ein Nesselgift enthalten. Nach Kontakt mit den Brennhaaren können Hautausschläge mit Schwellungen, Juckreiz und Pusteln auftreten. Man spricht hier von der sogenannten Raupendermatitis. Auch schmerzhafte Augenreizungen und Atembeschwerden sind möglich. Bei Allergikern und Asthmatikern können die Reaktionen heftig und bedrohlich sein. Deshalb sollten der Kontakt und vor allem das Einatmen der Brennhaare unbedingt vermieden werden.
Woran erkenne ich den EPS? Was sind Unterschiede zur harmlosen Gespinstmotte?
Der Eichenprozessionsspinner tritt, wie der Name bereits sagt, nur an Eichen auf! Die Raupe des EPS ist sehr gut an den Brennhaaren zu erkennen. Tagsüber halten sich die Raupen des EPS in einem dichten Nest auf.
Die Gespinstmotte ist ein kleiner, weißer, gepunkteter Schmetterling. Seine Raupen befallen verschiedene Baumarten und Büsche und überziehen diese mit einem dichten weißen Schleier. Unter diesem reißfesten Gespinst hängen die Raupen in ihren Kokons. Obwohl die Tiere die Blätter des Baums im Frühsommer völlig abfressen können, schädigen sie ihn nicht, denn er treibt wieder aus. Auch für den Menschen sind die Raupen völlig ungefährlich.
Mehr zum Eichenprozessionsspinner und dessen Bekämpfung:
https://www.kreis-herford.de/eichenprozessionsspinner
Herkulesstaude
Was ist die Herkulesstaude?
Die Herkulesstaude – auch Riesenbärenklau genannt – ist eine Zierpflanze, die im 19. Jahrhundert aus dem Kaukasus eingeführt wurde. Sie wird bis zu 3,50 m hoch und auch heute noch in Gärten als Zierpflanze oder manchmal an Bienenweiden angepflanzt. Achtung: Die Herkulesstaude ist leicht zu verwechseln mit dem Wiesenbärenklau!
Warum ist die Herkulesstaude für Menschen ein gesundheitliches Problem?
Alle Teile der Pflanze enthalten hochgiftige Substanzen. Selbst eine kleine Berührung kann zusammen mit Sonnenlicht heftige Hautreaktionen auslösen – zum Beispiel schwere Hautverbrennungen, Verfärbungen und Schwellungen. Wie stark die Reaktion ist, ist individuell. Besonders gefährdet sind Allergiker sowie Kinder, die gerne mit den großen Pflanzen spielen.
Aber auch der Natur tut die Herkulesstaude nicht gut. Sie überragt die einheimischen Pflanzen, so dass diese nicht genug Licht bekommen und verdrängt werden.
Nähere Infos zum Umgang mit der Herkulesstaude und zur Bekämpfung:
https://www.kreis-herford.de/herkulesstaude