Fenster der St Gangolf-Kirche
In diesen Tagen lohnt sich am späteren Nachmittag oder abends ein Sparziergang zur St. Gangolf-Kirche in Hiddenhausen. Seit Ende November werden die Fenster an der Südseite der Ev.-luth. Kirche (entlang der Löhner Straße) vom Innenraum aus beleuchtet. Die Beleuchtung wurde auf Initiative des Stiftungsrates der St. Gangolf-Kirche installiert.
Sehenswert sind die drei wertvoll gearbeiteten Jugendstilfenster von 1911, die während der Gottesdienste für den Einfall von hellem Tageslicht sorgen und nun auch im Dunklen in einem mildem, warmen Licht erstrahlen.
Neben einem ornamentiertem Sprossenfenster (links) sind das „Paulusfenster“ (rechts) und das „Johannesfenster“ (Mitte) zu sehen. Die beiden Fenster mit den figürlichen Darstellungen entstammen aus der Werkstatt von Ferdinand Weitlich aus Köln-Nippes. Sie wurden bei einem aufwendigen Umbau der Kirche in 1911 eingebaut und 1955 in den jetzigen Fassungen von der Werkstatt W. Perbandt wiederhergestellt.
Auf dem Paulusfenster stützt sich Paulus in ein antikisierendes Gewand gehüllt auf sein Schwert. In der anderen Hand hält er ein Buch. Darunter befindet sich die Inschrift „Oskar von Consbruch auf Hiddenhausen anno 1911“ mit dem entsprechenden Wappen. Ursprünglich war dieses Fenster auch in einen ornamentierten Hintergrund eingebettet wie das Sprossenfenster links. Diese Einbettung ist bei der Umsetzung des Fensters in 1955 verloren gegangen.
Das Johannesfenster trägt die Inschrift „Familie von Consbruch 1646 zu Hiddenhausen 1911“. Die Darstellung des Johannes entspricht der des Paulus. Auch er trägt ein antikisierendes Gewand und hält ein Buch. Auch dieses Fenster wurde in 1955 von der Werkstatt W. Perbandt wiederhergestellt.
Die Fenster gehören zur Ausstattung der seit 1985 denkmalgeschützten romanischen Dorfkirche, deren Geschichte bis in die Zeit vor der Christianisierung Westfalens im 9. Jahrhundert zurückreicht.