Wissenwertes zur Hiddenhauser Geschichte
Wirtschaft
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts lebten die Bewohnerinnen und Bewohner Hiddenhausens vorwiegend von der Landwirtschaft. Spinnen und Weben waren Nebenerwerbsquellen.
In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts schuf die einsetzende Industrialisierung mit der Entwicklung der Zigarrenindustrie einen großen Wandel.
Um 1860 verlegten Zigarrenfabrikanten aus Enger und Bünde die ersten Filialbetriebe nach Hiddenhausen. Innerhalb weniger Jahrzehnte folgten weitere Betriebe. Auf dem Höhepunkt der Entwicklung stellten etwa 70 Firmen Zigarren her.
Doch zu diesem Zeitpunkt hatte die Zigarrenindustrie bereits ihre Anziehungskraft verloren. Andere Industriezweige entwickelten sich.
1867 entstand die Brauerei Felsenkeller; bis heute ansässig an der Bünder Straße in Hiddenhausen-Sundern und seit dem 1. Juli 2007 Teil der Warsteiner Gruppe.
1894 wurde das Margarinewerk Meyer-Lippinghausen gebaut, (ebenfalls an der Bünder Straße in Hiddenhausen-Lippinghausen, 1984 abgerissen).
Alte Schule Eilshausen
Die Alte Schule Eilshausen wurde 1893 eingeweiht und diente bis 1958 als Schule.
Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz und zur Zeit leer. Eine neue Nutzung des ortsbildprägenden Hauses an der Bünder Straße in Hiddenhausen-Eilshausen wird gesucht. Direkt gegenüber die Filiale der ehemaligen Zigarrenfabrik André .
Im Vergleich der beiden Ansichten der Bünder Straße - der Postkarte von 1904 und dem Foto vom November 2007 - lassen sich der Bestand und die Veränderungen des Straßenbildes im Zeitraum von 100 Jahren erkennen.
Kleinbahntrasse
Die Trasse der Kleinbahn von Vlotho nach Wallenbrück führt in der Gemeinde Hiddenhausen durch die südlichen Ortsteile Sundern, Oetinghausen und Lippinghausen. Fahrgäste aus Sundern stiegen an der Haltestelle Füllenbruch ein oder aus. Diese Haltestelle lag auf dem Herforder Stadtgebiet an der Ecke Bünder Fußweg/ Füllenbruchstraße. Die Lippinghauser benutzten die Bedarfshaltestelle an der Ziegelstraße.Der „Kleinbahnhof Oetinghausen“ lag im Ortszentrum an der Eilshauser Straße. Er wurde 1978 abgerissen. Der zweite Bahnhof war die Gaststätte „Westfälischer Hof“, die ebenfalls mittlerweile abgerissen wurde.
Nach der Stilllegung der Kleinbahn 1966 wurden die Gleise abgebaut und die Trasse zu einem Wanderweg ausgebaut. Der Füllenbruch ist heute Naturschutzgebiet mit Artenschutzteichen und vielen geschützten Pflanzen und Tieren. Der Spielplatz Holtstraße liegt direkt an der ehemaligen Kleinbahntrasse.
Seit 1998 gibt es den Verein Kleinbahnmuseum Enger e.V.. Dort erfährst du mehr über die Geschichte der Kleinbahn, zu Ausflügen auf den Kleinbahntrassen und zu Führungen.
Ansprechen kannst du Ralf Nonnast, Telefon 05224 980041, email: ralf.nonnast@web.de.
Das Franzosengrab
In Oetinghausen steht unweit der ehemaligen Gärtnerei Oesterling an einer Wegegabel eine stattliche Eiche. Die Einheimischen nennen seit altersher diesen Ort „Franzosengrab“, weil hier – so sagt man – französische Soldaten, vermutlich aus der Armee Napoleons, bestattet wurden.
Im Schatten der mächtigen Baumkrone hat man für Wanderer einen Rastplatz eingerichtet. Um Tisch und Bänke herum liegen – scheinbar planlos verteilt 14 Steine, von denen die größten einen Durchmesser von 1 m haben. Kaum jemand beachtet sie, kaum jemand weiß, wie sie hierher gekommen sind.
Die 14 Steinblöcke hat man vor Jahrzehnten in der Lippinghauser Ziegeleigrube gefunden und an ihren heutigen Platz gebracht. Das Eis der Eiszeit hat sie nach Lippinghausen gebracht.
Mehr Informationen über die Hiddenhauser Geschichte findet Du auf den Seiten des Hiddenhauser Geschichtswegs.