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Station 7

Brauerei Felsenkeller Herford, Gebr. Uekermann GmbH & Co

Am Südhang des Schweichler Berges liegt das bedeutendste Industrieunternehmen der Großgemeinde Hiddenhausen, die Brauerei Felsenkeller. Sie wurde 1867 auf Anregung des Gutsbesitzers Ulrich Uekermann gegründet. Die Gründung stand unter keinem guten Stern, denn zu dieser Zeit gab es in Herford bereits 5 Brauereien, die sich einen erbitterten Konkurrenzkampf lieferten. Entsprechend schwer waren die ersten 10 Jahre. Das Unternehmen steckte finanziell ständig in der Krise. Die Überproduktion an Gerstensaft und der stagnierende Verbrauch führten zum Preisverfall. Ausreichende Erträge konnten nicht erwirtschaftet werden.

Der Aufstieg der Brauerei begann 1878, als der erst 27jährige Georg Uekermann, der sich bisher in Bozen als Braumeister betätigt hatte, in das Unternehmen eintrat. Der Bierausstoß, der bis 1878 gerade 9.000 Hektoliter betragen hatte, steigerte sich auf 50.000 Hektoliter im Jahr 1890 hinauf. Um 1900 war die Umsatzmarke von 100.000 Hektoliter bereits überschritten. Und seit dieser Zeit werden jährlich neue Rekorde gemeldet. Verließen im Jahr 1966 noch 500.000 Hektoliter die Brauereihallen, so sind es seit 1986 schon über 1,1 Mio. Hektoliter.

Parallel dazu verlief der Ausbau des Vertriebs- und Transportwesens. Ein eigenes Anschlussgleis stellt die Verbindung zum Schienennetz der Reichsbahn her. Mit 35 Biertransportwagen versorgte 1928 die Brauerei ihre 70 Niederlassungen im norddeutschen Raum. Im Nahverkehr wurden im Jahre 1928 noch 15 Pferdegespanne und 10 Lkw eingesetzt. Heute sind täglich über 130 Lkw unterwegs, um Herforder Pils zum Kunden zu bringen.

Bereits um die Jahrhundertwende begannen die Brauereiinhaber, freiwillig soziale Leistungen für ihre Mitarbeiter zu erbringen. Am Sudweg entstanden die ersten Werkswohnungen für Arbeiter. Badehaus und Wäscherei folgten. 1906 eröffnete die Brauerei eine „Kleinkinderschule" für die Kinder ihrer Mitarbeiter, die über 50 Jahre bestanden hat. 1928 wurde eine Unterstützungskasse ins Leben gerufen, die noch heute besteht. Sie zahlt Zuschüsse bei Krankheiten, zu Kuren und zu Renten.

Die Brauerei befindet sich inzwischen in der 3. bzw. 4. Generation im Familienbesitz. Sie zählt zu den größten Privatbrauereien Deutschlands und beschäftigt 500 Mitarbeiter. Heute entfallen 70% des Bierumsatzes auf Flaschenbier. Seit 1988 verfügt die Brauerei über Abfüllanlagen, in denen stündlich bis zu 220.000 Flaschen abgefüllt werden können.

Herforder Pils wird in Deutschland in 6.000 Gastronomiebetrieben ausgeschenkt und nach Italien, England und Spanien exportiert. Von der ursprünglichen Bausubstanz ist wenig geblieben. Den neuesten technischen Anforderungen entsprechend werden immer wieder Umbauten, Erweiterungen und Neuerwerbungen von technischen Geräten vorgenommen, um den unumstößlich geprägten Grundsatz „Qualität geht vor Gewinn" als konsequente Maxime zu jeder Zeit für sich in Anspruch zu nehmen. Nur die im wilhelminischen Stil erbaute Villa im Park - in der heute das Brauereimuseum untergebracht ist - erinnert noch an die frühere Zeit.

Diese Vergangenheit hat die Brauerei Felsenkeller Herford geprägt und die Voraussetzung geschaffen, das zu werden, was sie heute ist:
Eine der bedeutendsten Privatbrauereien Deutschlands.
 

Weitere Auskünfte:
Brauerei Felsenkeller Herford
www.herforder-pils.de
Gebr. Uekermann GmbH & Co.
Postfach 13 51 32120 Hiddenhausen
Telefon 05221 965-0

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